Oksana ist so richtig unglücklich
Oksana ist 13 und findet sich im Leben nur sehr schwer zurecht.
Oksana ist so richtig unglücklich. Sie ist 13 und findet sich im Leben gerade nur sehr schwer zurecht. In ihrem Kopf dröhnt und im Herz hakt der Streit ihrer Eltern. Seit drei Jahren sind sie getrennt – Oksana weiß es nicht, war ihr eigentlich der Streit zu Hause lieber, dafür waren beide da?
Mit ihrer Mutter, bei der sie lebt, versteht sie sich nicht und zu ihrem Vater möchte sie nicht ziehen. Sie sieht ihn oft und hört von ihm, wie schlecht sie erzogen ist. Eigentlich möchte sie sich am liebsten in Luft auflösen. Der Weg dorthin geht über Schweigen. Wo schweigt man am besten? Sicher nicht in der Schule, also geht sie nicht hin. Das hat allerdings dazu geführt, dass eine Frau vom Jugendamt regelmäßig bei Ihnen zu Hause auftaucht und unangenehme Fragen stellt. Nachdem Oksanas Mutter nicht sehr gut deutsch spricht hat das Jugendamt noch eine Frau dazugeholt und damit ändert sich sehr vieles.
Malka – eine NACHBARIN – kommt, wie die Familie von Oksana, aus Tschetschenien. Sie ist ruhig, lächelt viel und ist trotzdem ernst. Sie sieht Oksana und versucht an ihrer Seite und doch gemeinsam mit Oksanas Mutter zu arbeiten.
Nach einer ersten Situationsanalyse ist der Weg klar. Malka hat erstens selbst 5 Kinder und hat zweitens gute Zusatzausbildungen für Elternarbeit, Traumabewältigung und für ein gesundes Leben von Geist und Körper.
Auch NACHBARINNEN - Kooperationspartner:innen werden eingebunden. Malka ist Trainerin bei Afya und nimmt Oksana in eine wöchentliche Kindertraumagruppe mit. Nicht nur, dass Malka durch diese Gruppe einen sehr guten Kontakt zu Oksana aufbauen kann und ihr Vertrauen gewinnt, das Mädchen findet dort Freundinnen. Themen wie „Sorgen sortieren“, „gesunder Schlaf“ oder auch „Medien gut nutzen“ verbinden und auch Kinder in der Pubertät beginnen sich gegenseitig zu öffnen und schaffen eine ganz eigene und feste Verbindung, die der Schulalltag oft nicht bieten kann.
Für den drohenden Misserfolg am Ende der dritten Klasse, bekommt Oksana von den NACHBARINNEN Lernhilfe zu Hause. Die Lernhelfer:innen des Vereins unterstützen nicht nur beim Schulstoff, sie machen auch gute Ausflüge und zeigen den Kindern damit sinnvolle Freizeitprogramme.
Zugleich nimmt Oksanas Mutter an Elterntischen zu Erziehungsthemen und zu gewaltfreier Kommunikation teil und bindet das ins Leben, auch mit Oksanas Vater ein.
Oksana blüht auf, die Beziehung zu ihrer Mutter steht auf ganz neuen Beinen. Sie trifft sich mit den neuen Freundinnen, das ist ihr wesentlich lieber geworden als das Handy.
Die von der Wiener Kinder – und Jugendhilfe aufgrund der schlechten schulischen Leistungen und des Schuleschwänzens von Oksana empfohlene Entwicklungskontrolle war nicht mehr nötig. Das ist eines der schönsten Ergebnisse für die Mutter, die nie dachte, dass sich der Streit mit Ihrem Mann so auf Oksana auswirken könnte. Sie hatte immer ihre eigene Berufstätigkeit als Auslöser im Kopf. Wie man doch verquert denken kann.
Nach 15 Wochen kommt Malka in ein lachendes Haus und verabschiedet sich vor Schulschluss von Oksana, die in die nächste Klasse aufsteigen darf und voller schöner Ferienpläne ist. Die zwei erwachsenen Frauen umarmen sich und nehmen das glucksende Mädchen in die Mitte.
DANKE Malka, für diese Leistung!